Zum Ausklang des Tages präsentierten die Aragonische Provinz und die Provinz Mexiko und Mittelamerika mit mehreren Videos und multimedialen Aufbereitungen ihre Werke in Spanien, Mexiko und Kuba und einen besonders detaillierten Bericht über das neue psychiatrische Zentrum in San Pedro de Sula in Honduras.
Dienstag, 10. Oktober 2006, Salesianum – Rom
„In den Ländern, in welchen die Kirche eine Minderheit ist, erwartet den Orden die große Herausforderung, sein Charisma bei anderen Kultur- und Religionsgemeinschaften heimisch zu machen“ (Instrumentum Laboris 2.19)
Die Kapitelarbeiten beginnen am Morgen und am Nachmittag mit einem Gebetsimpuls, der jeweils von einer anderen Provinz gestaltet wird. Diese Gebetsimpulse erfolgen in der Regel mit audiovisuellen Präsentationen, die auf einem meditativen Hintergrund in das Tagesthema einstimmen. Heute wurden die Gebetsimpulse am Morgen von der Irischen Provinz und am Nachmittag von der Kanadischen Generaldelegatur gestaltet.
Im Zentrum der Kapitelarbeiten standen auch heute verschiedene Themen aus dem Bereich „Ordensauftrag“. Auf der Grundlage des „Instrumentum Laboris“ erarbeitete man Vorschläge zur besseren Integration der Mitarbeiter in den Sendungsauftrag und für eine effektivere Wertevermittlung.
Die 21 Mitarbeitervertreter versammelten sich separat zu einer Sitzung, bei der sie begonnen haben, eine Erklärung auszuarbeiten, die dem Kapitel im Namen der Mitarbeiter des Ordens präsentiert werden soll.
Am Nachmittag informierte der Präsident des Kapitels, P. General Pascual Piles, das Kapitel, dass die Homepage des Ordens in den vergangenen Wochen mehr als 23.000 Besucher mit einer beachtlichen Steigerung seit Kapitelbeginn verzeichnet hat.
Mittwoch, 11. Oktober 2006 – Salesanium, Rom
„Der Liebesdienst ist für die Kirche nicht eine Art Wohlfahrtsaktivität, die man auch anderen überlassen könnte, sondern er gehört zu ihrem Wesen,
ist unverzichtbarer Wesensausdruck ihrer selbst“ (Deus caritas est, 25)
Mit einer Votivmesse zu Ehren des heiligen Richard Pampuri, zelebriert von P. Angelico Bellino, dem Provinzial der Römischen Provinz, begannen wir den heutigen Tag und stellten uns unter seinen Schutz und Segen. Um 9.30 Uhr begannen die Kapitelarbeiten im Plenum mit einer geistlichen Einstimmung durch Fr. Jairo Enrique Urueta Blanco aus der Kolumbischen Provinz. Die Plenumsarbeit wurde mit einer Diskussion über die gestrigen Arbeitsergebnisse fortgesetzt. Von 10.30 bis 13.00 Uhr fanden Gruppenarbeiten in Sprachgruppen zu den Themen: geistliche Betreuung in unseren Einrichtungen, Bioethik und Kooperation (Networking) statt.
Von 14.45 bis 15.30 Uhr konnten sich die Mitarbeiter, die am Kapitel teilnehmen, in einer eigenen Arbeitsgruppe austauschen.
Die Einstimmung zur Nachmittagsarbeit um 15.30 Uhr wurde durch die Englische Provinz von P. Robert Moore gestaltet. Es folgte die Verlesung und Approbation des Protokolls vom Dienstag, den 10. Oktober 2006. Anschließend wurde den Kapitularen und Mitarbeitern von Fr. Marco Fabello ein neues Buch mit 580 Seiten über unseren früheren Ordensgeneral Fr. Pierluigi Marchesi vorgestellt und überreicht. Der Titel des Buches lautet: „Umanizzazione – Storia e Utopia“ (Humanisierung – Geschichte und Utopie).
Nachher haben die Gruppensekretäre im Plenum die Ergebnisse der Gruppenarbeiten vorgetragen und die Mitglieder der Arbeitsgruppen konnten sich darüber noch einmal austauschen.
Um 17.30 Uhr besuchte die Generalleitung der Hospitalschwestern vom Heiligen Herzen Jesu (Menni-Schwestern), Frau Generaloberin mit ihren 6 Rätinnen, das Generalkapitel. P. General Pascual Piles begrüßte die Schwestern aufs herzlichste. Frau Generaloberin überreichte P. General als Gastgeschenk einen Messkelch und als Erwiderung überreichte ihr P. General das Kunstbuch des Ordens und eine Büste des heiligen Johannes von Gott. Die Schwestern stellten sich und ihre Kongregation den Kapitelteilnehmern vor. Es folgte ein reger Gedankenaustausch zwischen den Schwestern und den Mitgliedern des Kapitels. Mit einer gemeinsam gebeteten Vesper und einem Abendessen endete der Besuch der ehrwürdigen Schwestern.
Ab 20.30 Uhr wurden Videopräsentationen von folgenden Provinzen geboten: Kolumbische Provinz, Portugiesische Provinz und Polnische Provinz, die über ihre Tätigkeit in der Ukraine informierte.
Donnerstag, 12. Oktober 2006
« Wie der Samen, der in fruchtbare Erde fällt,
müssen wir Menschen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe sein,
die dafür sorgen, dass der Baum der Hospitalität wächst » Fr. Peter BURKE
Die Kapitelarbeiten begannen um 8.45 Uhr im Plenum mit einem Gebetsimpuls, der von Fr. Peter BURKE, dem Provinzial der Australischen Provinz, gestaltet wurde.
Anschließend dankte der Kapitelpräsident Fr. Pascual der Irischen Provinz für das Präsent, das den Kapitelteilnehmern überreicht wurde. Es handelt sich um eine CD mit einer Reihe von Liedern zur Hospitalität. Die CD wurde von einem Chor unter der Leitung einer irischen Ordensfrau aufgenommen. Zu dem Chor gehört auch Frau Deidre REECE, die beim Kapitel die Mitarbeiter der Irischen Provinz repräsentiert.
Darauf gratulierte Fr. Pascual Fr. Salvino ZANON aus der Lombardischen Provinz und Herrn Dr. Salvino LEONE aus der Vorbereitungskommission zum Namenstag. Die beiden erhielten einen herzlichen Applaus der Kapitelgemeinschaft. Im Anschluss teilte Fr. Pascual mit, dass bei der Eucharistie für die Kranken zu Mittag Fr. Peter NGUYEN MONH THANG aus der Vietnamesischen Provinz die liturgische Beauftragung zum Lektor und Akolythen erteilt wird.
Als Nächstes erläuterte der Moderator, Herr Alvaro DIAZ, die Tagesordnung. Zur Behandlung stehen die letzten Arbeitspunkte aus dem Bereich « Ordensauftrag »: Kooperation und Networking. Nach einer kurzen Einführung in das Thema haben sich die Sprachgruppen in Gruppenarbeiten mit den beiden Themen auf der Grundlage der Reflexionshilfen des « Instrumentum Laboris » befasst.
Nach den Sprachgruppen wurden die beiden Punkte in Regionalgruppen behandelt.
Am Nachmittag nahm das Kapitel seine Arbeit um 15.30 Uhr wieder auf. Es folgte die Fortsetzung der Überlegungen in Regionalgruppen bis 17.00 Uhr. Nach einer kurzen Pause stimmte Fr. Stephen de la ROSA, der Provinzial der US-Amerikanischen Provinz, in die Plenumsarbeit ein. Anschließend verlas der Kapitelsekretär das Protokoll vom Vortag. Es folgten die Berichte aus den Regionalgruppen. Zum Ausklang des Tages begaben sich die Kapitulare in das Krankenhaus Villa San Pietro, wo sie mit der Kommunität die Vesper beteten und den Abendtisch teilten.
13. Oktober 2006 - Salesianum, Rom
“Wir wollen die neue Ordensleitung ... mit einer Botschaft der Hoffnung ermutigen: der Hospitalorden wird weiterleben, solange es engagierte Mitarbeiter gibt,
die sich dem Charisma der Hospitalität verpflichtet wissen“
(Aus der Botschaft der Mitarbeiter an das Generalkapitel)
Am 13. Oktober begannen die Kapitelarbeiten um 7.30 Uhr mit einer heiligen Messe für die Mitarbeiter des Ordens und ihre Angehörigen.
Zu Beginn der Plenumsarbeiten um 9.30 Uhr wurden den Teilnehmern Präsente der Generalkurie, des Krankenhauses auf der Tiberinsel sowie der Französischen und der Provinzen von Mexiko und des Oberen Südamerika überreicht.
Im Anschluss fand ein Austausch über die gestrigen Gruppenarbeiten zum Thema „Networking“ statt.
Danach erheiterte Fr. Jose Maria Bermejo, Provinzial der Kastilischen Provinz, die Kapitelgemeinschaft mit einer Reihe von Fotomontagen, in denen Brüder und Mitarbeiter auf humoristische Weise porträtiert waren. Die Präsentation sorgte für viel Gelächter.
Der Moderator führte uns wieder zum Ernst der Sache zurück, indem er in die ersten zwei Themen der rechtlichen Aspekte einführte, die sofort daran anschließend in Gruppenarbeiten behandelt wurden. Die zwei Punkte lauteten: Zusammenschluss von Provinzen und Neuorganisation der Generalkurie.
Um 10.45 versammelten sich die Kapitulare wieder um Plenum. Nach der Verlesung und Approbation des Protokolls vom Vortag wurden die Ergebnisse der Gruppenarbeiten vorgetragen. Danach bestand die Gelegenheit zu Rückfragen und Ergänzungen.
Ein wichtiges Moment bildete die Verlesung der Botschaft der Mitarbeiter an das Generalkapitel. Die Botschaft wurde von Dr. Salvino Leone im Namen der anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgetragen. In der Botschaft dankten die Mitarbeiter dem Orden, dass eine so zahlreiche Mitarbeitervertretung zum Kapitel eingeladen wurde, drückten ihre Wertschätzung dafür aus, dass dem Thema des Miteinanders von Brüdern und Mitarbeitern so großer Raum gewidmet wurde, und formulierten mehrere Empfehlungen, Bitten und Überlegungen. P. General dankte darauf den Mitarbeitern in einer kurzen Erwiderung für ihre Mitarbeit beim Kapitel und für ihren Beitrag zur Sendung des Ordens.
Der Nachmittag war ganz dem Entscheidungsbildungsprozess vor der Wahl der neuen Ordensleitung gewidmet. Der Prozess wird von Schw. Helena O’Donoghue, einer irischen Ordensfrau der Gemeinschaft der Schwestern von der Barmherzigkeit, geleitet. Nach einem Gebetsimpuls hielt Schw. Helena ein Referat mit dem Titel „Führen in einem Zeitenwandel“. Anschließend fanden Gruppenarbeiten statt, auf die eine Versöhnungsfeier folgte. Mit einer Anbetungsstunde vor dem Allerheiligsten schloss der erste Teil des Entscheidungsprozesses. Am Samstagvormittag findet der Prozess seine Fortsetzung und wird am Nachmittag mit der offiziellen Wahl des Generals um 15.30 Uhr seinen Abschluss finden.
14. – 16. Oktober 2006, Rom – Salesianum
Zum Generalprior wurde gewählt:
Fr. Donatus FORKAN
geboren am 5. April 1942 in Kinaffe, Swinford, Irland. Einfache Profess am 8. September 1960; feierliche Profess am 28. August 1966. Zum zweiten Generalrat gewählt beim Generalkapitel 1994; wiedergewählt zum ersten Generalrat am 18. November 2000 beim Generalkapitel in Granada, Spanien.
Zu Generalräten wurden gewählt:
1. Fr. Rudolf KNOPP, Deutschland, Bayerische Provinz
2. Fr. Jesús ETAYO ARRONDO, sac., Spanien, Aragonische Provinz
3. Fr. Vincent KOCHAMKUNNEL, Indien, Indische Provinz
4. Fr. Elia TRIPALDI, sac., Italien, Römische Provinz
5. Fr. Robert CHAKANA, Sambia, Afrikanische Provinz zur Mutter der Barmherzigkeit
6. Fr. Daniel Alberto MÁRQUEZ BOCANEGRA, Kolumbien, Provinz Mexiko
Dienstag, 17. Oktober 2006, Salesianum, Rom
“Gerade aus diesem Grund stellt in unserem Orden, der in der Hospitalität sein spezifisches Charisma hat, die Dimension des Dienstes ein unverzichtbares Element dar. Denn aus dieser Dimension beziehen unsere Werke ihre Daseinsberechtigung und muss sich die innere Einstellung unserer engagiertesten Mitarbeiter nähren.” (Charta der Hospitalität,7.3.1.)
Heute befasste sich das Generalkapitel mit mehreren Änderungsvorschlägen zum Eigenrecht des Ordens. Die Änderungsvorschläge, die im Arbeitspapier des Generalkapitels enthalten sind, wurden von P. Generalsekretär näher erläutert. Nach der Besprechung der Vorschläge und der damit verbundenen Implikationen in den Sprachgruppen, kehrten die Kapitulare in den Kapitelsaal zurück und stimmten darüber ab.
Zu Mittag feierte die Kapitelgemeinschaft in der Kapitelaula mit dem General der Kamillianer, Rev. Frank Monks, die heilige Messe. In der Homilie hob P. Monks das tiefe Band zwischen dem Orden der Barmherzigen Brüder und dem Orden der Kamillianer hervor. Des weiteren würdigte er mit anerkennenden Worten die Pionierarbeit, die der Orden der Barmherzigen Brüder bei der Einbindung von Laienmitarbeitern in den Sendungsauftrag der Kirche geleistet hat. Abschließend betonte er den hohen Stellenwert des Charismas der Hospitalität in der Welt von heute, die von Verfeindungen aller Art zwischen den Völkern, Nationen und Religionen entzweit sei.
Nach der Mittagspause empfing das Kapitel Fr. Fiorenzo Priuli aus der Lombardischen Provinz. Fr. Fiorenzo ist als Chirurg in den Missionskrankenhäusern des Ordens in Togo und Benin tätig und hält sich zur Zeit in Italien auf, um bei einem Ärztekongress zum Thema „Chirurgie in den Entwicklungsländern“ zu sprechen. Er stellte dem Kapitel seine Tätigkeit in Afrika vor.
Im Anschluss befasste sich das Kapitel mit einer Reihe von Vorschlägen, die von einzelnen Brüdern vorgelegt wurden. Am Abend illustrierte Fr. Marco Fabello anhand eines Videos eine Forschungsinitiative, die vom Orden in Italien durchgeführt wird, und hielt einen kurzen Nachruf auf den früheren Ordensgeneral Fr. Pierluigi Marchesi. Fr. Brian O'Donnell ließ in einem Bildervortrag das Kapitel Revue passieren.
18. - 19. Oktober 2006 – Salesianum, Rom
“Herr, Du hast immer den Weg in die Zukunft gewiesen.
Wenn mir der Weg deswegen heute auch verborgen bleibt, glaube ich an Dich.”
Die Plenumsarbeit begann um 9.30 Uhr mit einem Gebetsimpuls, der von Fr. Thadu Kang gestaltet wurde.
In der Folge rekapitulierte Fr. Donatus Forkan die wichtigsten Momente des gestrigen Tages, der von folgenden Ereignissen gekennzeichnet war:
· Teilnahme der Kapitulare an der Audienz des Heiligen Vaters. P. General konnte zusammen mit Fr. Rudolf Knopp und Fr. Vincent Kochamkunnell einige Worte mit Benedikt XVI. wechseln. Der Papst gab Fr. Donatus als neuen Generalprior seinen Segen und versicherte dem Orden seine Unterstützung und sein Gebet.
· Die herzliche Aufnahme vonseiten der Kommunität der Nocetta, wo ein festliches Mittagessen stattfand.
· Der Besuch am Nachmittag bei der “Comunità von Sant’Egidio”, bei dem die Brüder Gelegenheit hatten, diese Gemeinschaft und ihre Tätigkeit besser kennen zu lernen.
Im Anschluss dankte Fr. Donatus der Englischen Provinz für den Erinnerungsband, der anlässlich des 125jährigen Wirkens der Barmherzigen Brüder in England publiziert worden ist und den Kapitularen als Präsent überreicht wurde, und der Römischen Provinz für die CD mit den Erinnerungsfotos an das Abendessen in Villa San Pietro.
Darauf präsentierte Fr. José M. Bermejo de Frutos, Provinzial der Kastilischen Provinz, das Buch über das ‘Seligsprechungsverfahren des heiligen Johannes von Gott’. Das Buch ist das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeit von Fr. José Luis Martínez Gil, der im Anschluss selbst den Inhalt seines Werkes erläuterte. Er unterstrich, dass das Buch zahlreiche Zeugnisse von Personen enthalte, die Johannes von Gott nahe gestanden hatten. Der Moderator dankte Fr. José Luis Martínez Gil für die Buchpräsentation und bat die Kapitelversammlung, mit der Besprechung der Vorschläge fortzufahren.
Die Nachmittagsarbeiten begannen um 15.30 Uhr mit einem Gebetsimpuls, der von den indischen Brüdern gestaltet wurde. Fr. Víctor Martín Martínez verlas die Richtlinien, die vom Redaktionsausschuss erarbeitet wurden. Der Ausschuss ist aus folgenden Brüdern gebildet: Fr. Brian O’Donnell, Fr. Giuseppe Magliozzi, Fr. Alain-Samuel Jeancler, Fr. Benedikt Hau, Fr. Augusto Vieira und Fr. Victor Martin. Der Moderator bat die Gruppen, die Richtlinien zu erörtern und Vorschläge dazu zu unterbreiten.
Am Abend präsentierte Fr. Benedict Nadayil, Provinzial der Indischen Provinz, die Kommunitäten und Werke der indischen Brüder.